Integriertes Klimaschutzkonzept
Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt IO
Mit dem in dem Jahr 2018 begonnenen und bis Mitte Juni 2022 erstellten Klimaschutzkonzept für die Stadt Idar-Oberstein ist ein Baustein für die zukünftige Arbeit des Klimaschutzes für die Stadt gelegt worden.
Für das Konzept wurden mit Bürgerinnen und Bürgern in drei öffentlichen Veranstaltungen 31 Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung nach und nach erfolgen soll. Das durch die Klimaschutzinitiative des Bundes geförderte Konzept mit dem Förderkennzeichen 67K08759 (alt03K08759) liegt mit dem Schlussbericht vom 14.07.2021 vor.
Insgesamt können bis zum Zieljahr 2030 je nach Szenario zwischen 17,7 % und 35,8 % der Emissionen gegenüber dem Basisjahr 2017 eingespart werden. Mit einem Basisjahr 2018 können bis zu 33,9 % der Emissionen eingespart werden.
Im Konzept ist ein Spektrum von möglichen Maßnahmen für folgende Bereiche beschrieben:
- Organisatorische und strukturelle Maßnahmen
- Gebäude
- Erneuerbare Energien
- Klimaeffizienz in Unternehmen
Das Projekt hat einen Prozess in Gang gebracht, in dem zukünftig die Interessen beteiligter Bürger sowie der Stadt Idar-Oberstein und das Ziel des globalen Klimaschutzes miteinander verbunden werden können.
Die Projektpartner sind die Stadtverwaltung Idar-Oberstein, die Stadtwerke Idar-Oberstein sowie der das ZUG (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft) früher Projektträger Jülich (PTJ). Die Projektkoordination hat das Gebäudemanagement der Stadtverwaltung Idar-Oberstein.
Klimaschutzkonzept Idar-Oberstein
Erste öffentliche Auftaktveranstaltung
Am 09. April 2019 fand die öffentliche Auftaktaktveranstaltung für das momentan in Bearbeitung befindliche integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Idar-Oberstein statt. Die ersten Berechnungen der Energie- und CO2-Bilanz zeigen, dass sowohl im Wärme- als auch im Stromsektor ein erheblicher Handlungsbedarf besteht. Ein ähnlich großes Potenzial wird im Verkehrssektor vermutet. An fünf themenspezifischen Diskussionstischen konnten sich die Bürger*innen einbringen und ihre Ideen direkt auf einer Papiertischdecke notieren. Folgende Ergebnisse wurden für die Thementische festgehalten:
1. Sanierung privater und öffentlicher Gebäude
Durch die Einführung von Informationsveranstaltungen für Architekten*innen und Handwerker*innen über energetische Möglichkeiten und nachhaltige Sanierungsprozesse, soll das Angebot an Beratungen verbessert und gesteigert werden. Die Stadt soll eine Vorbildrolle durch die Sanierung der eigenen Liegenschaften gegenüber den Bürger*innen einnehmen.
2. Erneuerbare Energien: Strom und Wärme
Neben den möglichen Ausbau an Photovoltaik, sollen weitere innovative Techniken, wie die energetische Nutzung des Nahestroms geprüft werden. Zudem besteht großes Interesse an der Gründung einer Energiegenossenschaft, welche aktiv einen Beitrag zur Steigerung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und zur Energieeffizienz leisten kann.
3. Nachhaltige Mobilität: Elektromobilität, Carsharing; ÖPNV, etc.
Der Umstieg auf kleinere, elektrisch angetriebene Busse wird für viele Strecken als sinnvoll erachtet. Zudem soll die Radverkehrsinfrastruktur durch eine Verbesserung, Verbreiterung und Ausbau der Wege sowie durch die Einrichtung von sicheren Abstellmöglichkeiten gestärkt werden.
4. Effizienzsteigerung im Gewerbe:
Die bisherigen Netzwerke sollen gemeinsam gebündelt und gestärkt werden, zudem gilt es die Kooperationen mit der Fachhochschule Birkenfeld zu stärken, um an weiteren innovativen Ideen zur Energieeffizienz in der Region zu arbeiten.
5. Klimaschutz und Stadtentwicklung – wie passt das zusammen?
Die Stadt Idar-Oberstein soll durch Dachbegrünung, Hängegärten, die Wiederbelebung des Idar-Gartens und die Renaturierung von Bachläufen grüner gestaltet werden. Des Weiteren soll auf ein vermehrtes ökologisches Bauen, wie durch eine Reglementierung der Bauhöhe und den vermehrten Einsatz von nachhaltigen Ressourcen (z.B. Holz), geachtet werden.
In den nächsten Schritten wird die EnergyEffizienz GmbH, nach abgeschlossener Energie- und CO2-Bilanzierung sowie Potenzialanalyse, einen umfassenden Maßnahmenkatalog erstellen. Dieser berücksichtigt die Anregungen der Bürger*innen und definiert konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz in Idar-Oberstein.
Integriertes Konzept
Die Stadt Idar-Oberstein steht vor der Herausforderung, die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erfüllen. Als ländlich gelegene und stark mit der Natur und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald verbundene große, Kreisangehörige Stadt im Landkreis Birkenfeld, sieht sich die Stadt verpflichtet, weiter in den Klimaschutz zu investieren, um auch den nachfolgenden Generationen ein lebenswerdes und klimafreundliches Umfeld zu bieten.
Einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz möchte die Stadt leisten, indem sie ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeiten lässt. Zentrales Ziel des integrierten Klimaschutzkonzeptes ist es einerseits eine möglichst große Reduktion des Energieverbrauches und der Emissionen von Treibhausgasen unter wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu realisieren, andereseits wird das Ziel angestrebt, die Lebensqualität und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Idar-Oberstein zu steigern. Auf Grundlage des Konzeptes sollen die Funktionen der Stadt, als attraktiver Wohn-, Arbeits- und Sozialraum sowie als Ort der Kultur gestärkt werden.
Die Konzepterstellung wird innerhalb der Klimaschutzinitiative des Bundes gefördert, das Projekt läuft unter dem Förderkennzeichen 03K08759 und trägt den Namen "Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Idar-Oberstein".